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OODD COLLIER
MAGDALENA SOPHIE ORLAND, SUSANNE OSTWALD (OODD Studios, Leipzig)

Das modulare Kragensystem OODD COLLIER ist textiler Schmuck und Kleidungsstück in einem. Es ergänzt die vorhandene Garderobe und bereichert sie individuell.
Laudatio
Thomas A. Geisler
Das OODD COLLIER ist Schmuckstück und Kleidungsstück in einem und verbindet die sächsische Spitzentradition mit Pariser Haute Couture. Das Leipziger Designerinnen-Duo Magdalena Sophie Orland und Susanne Ostwald – zusammen OODD Studios – führen dabei klassische textile Herstellungsverfahren mit selbstentwickelten Techniken zusammen. Hitze und Druck spielen eine wichtige Rolle, aber auch die Konstruktion von Netzstrukturen und die Verbindung der Kreuzungspunkte durch manuelle Extrudierverfahren. Dabei interpretieren sie das Thema Spitze völlig neu, kombinieren verschiedenste Materialien mit unterschiedlichen Eigenschaften und erzeugen somit ein sehr ansprechendes visuelles und haptisches Produkt für Kleinserien und auf Bestellung. Um die zeitaufwändigen und fragilen Materialien zugänglicher zu machen, wurde ein modulares Kragensystem entwickelt, das die vorhandene Garderobe bereichert und akzentuiert. Transparenz und Aussparungen verschmelzen optisch mit den kombinierten Kleidungsstücken und schaffen einen spannenden Kontrast aus Farbe und Material. Der Kragen kann einzeln oder als Set mit Chemisette getragen werden. Das Kragentuch hat den Vorteil, dass der Spitzenkragen vor Abnutzung und Verschmutzung geschont wird, da er nicht direkt auf der Haut getragen wird. Die Chemisette wird von einer Textilmanufaktur in Sachsen produziert, wodurch regionale Netzwerke und Wertschöpfungsketten gestärkt werden. OODD COLLIER überzeugte die Jury durch seine hohe gestalterische und herstellungstechnische Qualität. Das Accessoire zitiert elegant historische Modeelemente ohne verstaubt zu wirken und findet einen erfrischenden Weg die oft uniforme Kleidung der Gegenwart durch einen charmanten Eingriff zu individualisieren. Das Anknüpfen an die Spitzenkultur Sachsens und das Vernetzen mit lokalen Textilproduzenten schafft Identität und Authentizität und ist gleichzeitig ein ästhetischer Beitrag für die kosmopolitische Modewelt.
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