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Funkstern Plus
KONRAD BEHR (Dresden) und STEFFEN KORITSCH (noiso, Dresden) Team: KLANGKOLLEKTIV RUNDFUNKORCHESTRA

Der „Funkstern plus“ ist eine Kombination aus Audiomischpult, Musikinstrument, Audioarchiv und Nahfeld-Radiosender.
Laudatio
Fons Hickmann
»Die Design Triangel: Es funktioniert. - Es sieht gut aus. - Es macht Freude.«, das war meine Antwort auf die Frage nach den Merkmalen von gutem Design. Der »Funkstern plus« verkörpert diese Maxime in Perfektion. Der »Funkstern plus« ist eine einzigartige Kombination aus einem Audiomischpult für bis zu sieben Live-Musiker:innen, einem Musikinstrument, einem Audioarchiv und einem Nahfeld-Radiosender. Dieses außergewöhnliche Gerät repräsentiert alle charakteristischen Eigenschaften des Klangkollektivs Rundfunkorchestra: kollaborativ, experimentell, bewahrend und sendend. Radiokünstler Konrad Behr ist für die konzeptionelle Entwicklung verantwortlich. Steffen Koritsch ist Elektrotechniker und Klangentwickler und baute den Prototyp des »Funkstern plus«. Das Rundfunkorchestra wurde 2017 ins Leben gerufen und besteht aus Mitgliedern verschiedener Länder, darunter Deutschland, Österreich, Griechenland und der Iran. Inmitten der Wirren der Corona-Pandemie, als der Herbst '21 mit düsteren Aussichten auf einen erneuten Lockdown in Sachsen begann, kam eine Einladung aus dem Medienkulturzentrum Dresden wie ein Lichtblick. Auch der Gewinn des »Born To Be Bauhaus«-Preises der Bauhaus-Universität Weimar gab Aufwind. Als Teil des Preises sollte ein Kunstwerk an die Sammlung der Universität übergeben werden. Die ursprüngliche Idee war einfach: ein UKW-Sender, der die Klänge der Orchestermitglieder ins Nahfeldradio überträgt. Doch durch die Zusammenarbeit entstand eine modulare Konstruktion mit erweiterten Möglichkeiten, die schließlich den Namen »Funkstern+« erhielt. Das Herzstück des Systems ist ein 7-Kanal-Stereomixer mit direkter FM-Übertragung über die eingebaute Antenne. Die Modularität des Konzepts ermöglicht es, das System in verschiedenen Konstellationen für Live-Auftritte zu nutzen. Das Publikum kann über eigene Smartphones oder im Raum aufgestellte Radios den gespielten Klängen folgen. Die Abschlussausstellung im Medienkulturzentrum wurde aufgrund der Corona-Pandemie dreimal verschoben. Doch die Geduld zahlte sich aus. Ende März '22 wurde das Objekt mit einem Konzert präsentiert, das Magie in die Radiowellen brachte. Seitdem hat das Orchester bereits mehrere Konzerte mit dem Funkstern+ gespielt. In einer Zeit, in der uns zahlreiche Herausforderungen erwarten, zeigt uns diese Geschichte, dass Kreativität und Zusammenarbeit ein Weg sein können. Diese Arbeit überwindet Grenzen, sie schafft Klangwelten und verbindet Technik und Kunst. Sie funktioniert, sieht gut aus und macht Freude!
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