Auf die Plätze, fertig, los! – ein architektonisches Begegnungsprojekt

Laura Hartleb (Leipzig)

"Auf die Plätze, fertig, los!" ist ein partizipatives Ausstellungsprojekt und eine architektonische Intervention, die den Altmarkt in Zeitz in einen Ort der Begegnung verwandelt. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie durch Architektur Begegnung zwischen Menschen ermöglicht werden kann, die im Alltag kaum Berührungspunkte haben. Zugleich sollen Impulse für lokales Engagement gesetzt werden. Gerade in Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Spaltung und abnehmendem Austausch zwischen unterschiedlichen Gruppen ist dies besonders relevant. Sich einzubringen, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich als Teil einer Gemeinschaft zu erleben sind wichtige Grundlagen für eine lebendige Demokratie.
Konzipiert und designed wurde das Projekt von Laura Hartleb im Rahmen ihrer Architektur Masterarbeit. Mit Unterstützung des Demokratievereins Gesellschaftsdenken e.V. und Fördermitteln der Mercator-Stiftung konnte das Konzept im Sommer 2024 erstmals getestet werden. Die genutzte Architektur war als erster Prototyp gedacht und soll künftig auch an anderen Orten zum Einsatz kommen.

Die Architektur aus Gerüstteilen ist Zentrum des Projekts und dient über drei Wochen hinweg als Treffpunkt und Veranstaltungsort. Die aus dem Baustellenkontext bekannten Elemente erscheinen hier in einem neuen Zusammenhang. Dieser gezielte Bruch mit dem Gewohnten öffnet Raum für Reaktionen und Gespräche. Architektur wird so zum Auslöser von Interaktion und zeigt, wie sie unser Verhalten im öffentlichen Raum beeinflussen kann.

Ein weiteres zentrales Elements des Projekts ist das partizipative Fadenspiel: Besuchende wählen einen für sie wichtigen Wert und werfen eine farbig passende Fadenspule in das Gerüst. Über drei Wochen entsteht daraus ein dichtes Meinungsnetz. Dieses Netz bildet die Grundlage für eine Ausstellung über lokales Ehrenamt, die in der letzten Projektwoche stattfindet. Dafür wird das äußere Gerüst abgebaut, das Netz im Inneren bleibt bestehen und wird durch die Ausstellungsplakate ergänzt.

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