CYCLE – A FUTURE FAIR FOR A FAIR FUTURE


The Constitute (Dresden)
Die Arbeit Cycle entstand als Kommission der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden für die Kinderbiennale 2024/2025 im Japanischen Palais.
Merle Genc
Während des Studiums hatte ich einen Freund, der in den Produktdesignstudiengang an der Burg in Halle gewechselt hat. Ich habe ihn dort ein paar Mal besucht und danach immer ein bisschen über ihn gewitzelt, weil er dort „ständig irgendwelche Automaten“ gebaut hat, die „irgendeinen Quatsch machen“.
Knapp zehn Jahre später stellt sich heraus: The joke is on me. Jetzt dürfen wir einen Automaten auszeichnen, der (natürlich nur auf den ersten Blick) „irgendeinen Quatsch macht“. Es ist nicht nur der vielleicht beste Automat, den wir bisher gesehen habe, sondern Teil eines fantastischen
Ausstellungskonzepts.
Nimmt man das Ausstellungsdesign von Cycle auseinander, entdeckt man ein wirklich klug komponiertes und argumentativ griffig strukturiertes Projekt. Hier sitzt ein Baustein fest auf dem anderen. Ein wichtiges und aktuelles Thema wird ästhetisch ansprechend und für alle verständlich aufbereitet. Die Storyline läuft auf der metaphorischen Ebene elegant mit, ohne banal zu werden.
Bei Cycle rutschen die Elemente so logisch ineinander, dass man als betrachtende Person kaum auf die Idee kommt, die Dinge hätten hier auch anders sein können. Diese Art von Selbstverständlichkeit ist immer ein gutes Indiz für herausragende Designqualität.
Wir sind begeistert von Cycle. Trotzdem ist es eine ganz andere Sache, die die Jury davon überzeugt, dass dieses Vorhaben einen Preis verdient. Es entscheidet die Anwendergruppe - das Publikum. Das Publikum waren die Kinder der Kinderbiennale Dresden, und wir wünschen dem Projekt, dass es noch viele weitere sein werden.
Denn mit Plastikmüll und ein paar Automaten ein so begeistertes Leuchten in die Augen seiner Zielgruppe zu zaubern, wie es Cycle tut, ist die wirkliche Qualität in der Umsetzung. Wir gratulieren allen Beteiligten zu dieser Gestaltung.
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