Grafische Darstellung des Kiosk in schwarzer und weißer Farbe, umgeben von ebenfalls in schwarz-weiß gehaltenen Personen auf einem rosa Untergrund.
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KIOSK OF SOLIDARITY
DR. MORITZ AHLERT (Transforming Solidarities, Berlin) Team: CONSTRUCT LAB (Berlin), BUREAU EST (Leipzig), ARTHUR BONIFAY (Paris)

Der durch die Stadt wandernde und sich wandelnde Kiosk der Solidarität wurde zu einem kollektiven und interventionistischen Archiv solidarischer Praxis.
Laudatio
Martina Fineder
Angesichts globaler humanitärer Katastrophen und weltweit wachsender sozialer Ungleichheiten stellt sich verstärkt die Frage, welche Designs unsere Welt wirklich braucht. Im Fall des Kiosk of Solidarity ist die Antwort der Jury eindeutig ausgefallen: Ja, unsere Welt braucht einen Kiosk of Solidarity! Sie braucht Projekte, die mit den visuell-materiellen Mitteln des Designs Verhandlungen über unsere gesellschaftlichen Grundwerte Raum geben; Objekthafte Projekte, die es ermöglichen, unsere individuelle Involviertheit in politische, soziale und ökologische Zusammenhänge im eigenen Lebensraum zu erfahren. Mit dem mobilen Kiosk of Solidarity erzeugen die Initiator:innen temporäre Ankerpunkte für gesellschaftsgestaltende Zusammenkünfte im öffentlichen Raum. Der Kiosk of Solidarity trägt dabei nicht die Anliegen einer einzigen Institution oder Gruppe in die Stadt, sondern ist wandelbar in seiner Nutzung und in seinem Angebot. Er bietet diversen Initiativen eine Plattform, um öffentlich mit Anwohner:innen und Passant:innen in verschiedenen Stadtvierteln über solidarische Praxen in Austausch zu treten. Gleichsam wird der Kiosk auch zu einem temporären Zuhause für sozial-ökologisch motivierte Gruppen oder Vereine, die sonst keinen festen Standort haben. Der Preis, der dem Kiosk of Solidarity verliehen wird, ist kein Preis, der das technisch-funktionale Design einer neuen raffinierten mobilen Architektur auszeichnet. Der Kiosk ist an und für sich ein Low-Tech-Objekt, dessen gestalterisch-ästhetische Qualität neben seiner inhaltlichen Bespielung in der kuratorischen Konzeption seiner Hülle liegt: Die Klappwände sind gleichsam als Kommunikationsmittel wie als Archiv konzipiert. Sie nehmen Plakate, Fotos und andere Informationsmaterialien auf und bringen diese als visuelles Gedächtnis der Solidarität von Stadtteil zu Stadtteil. So ist der Kiosk ein sehr gutes Beispiel für Social und Political Design – ein soziales Objekt, das dazu einlädt, drängende Fragen unserer Zeit zu verhandeln.
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Grafische Darstellung des Kiosk in schwarzer und weißer Farbe, umgeben von ebenfalls in schwarz-weiß gehaltenen Personen auf einem rosa Untergrund.
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